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Die schrägen Tagebücher
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Mit minimaler Grammatik und einem Vokabular nahe dem Nullpunkt macht sich mein Sohnemann trotzdem vollwertig bemerkbar. Wir Eltern sind fasziniert. Seine Hauptvokabeln sind: au (au): Auto, etwas tut weh, etwas funktioniert nicht ai: (chin. "mag") mag etwas, möchte gern tee: bin durstig, will was zu trinken
Frühs brüllt es dann meistens aus dem Babytelefon: "teee!". Und dann renne ich los und es gibt was zu trinken. Wenn er vor sich hinspielt passiert öfters etwas, dass er "Au!" schreit. Dann prüfe ich: Ist ein Auto vorbeigefahren? Nein, dann hat er sich verletzt? Nein, dann kann es nur noch sein, dass etwas nicht passt. Genau und ich helfe ihm die doofen Schuhe auszuziehen und gegen Hausschuhe einzuwechseln. Das rumge-ai-e geht meistens über den ganzen Tag und setzt meistens ein wenn er Joghurt entdeckt hat, Bananen sieht, das iPad unerreichbar hoch liegt oder der Hund vom Nachbar hinter dem Zaun steht.
So lässt sich kommunizieren. Und wenn die Eltern nicht sofort reagieren, nichts verstehen oder einfach zu langsam sind, dann gibt's noch einen deftigen Brüller hinterher, um alle Verständnisprobleme aus dem Weg zu räumen.
In diesem Sinne sag ich mal "ai Kind schläft".
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