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Deutschland im Jahre 2015 |
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Von
jelko
[details]
Datum: 25.02.2004 - 18:41 Uhr
Kommentare: 5
Kommentatoren:
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Ausverkauf und ?Verflohmarktung? der Republik
Wer hätte gedacht, dass der Slogan ?Geiz ist Geil? eines Tages eine Art unsichtbarer Nationalhymne werden sollte? Seit 2004 , als die Konjunktur noch einmal einen müden Hüpfer machte, stand niemals mehr ein Plus vor der Wachstumszahl. Deutschland schrumpft. Gründlich. Systematisch. Aber in gewisser Weise durchaus erfolgreich. Deutschland 2015, das ist eine endlose Einfallstraße voller Discounter, eine einzige, plärrende Verkaufsshow, in der die Preise stündlich, minütlich, SEKÜNDLICH fallen. Glücksspiel ist zum Volkssport geworden, nach dem Wuchern der Trash-Läden schießen flächendeckend Garküchen aus dem Boden. Straßenhändler, die den Passanten aufdringlich nachstellen, prägen die Fußgängerzonen, die man nun ?STADTDASARE? nennt. Alles wird recycelt, wiederverkauft, gedealt, dreifach verwendet. multipel genutzt. E-Bay hat gewaltige Warenlager an allen Autobahnknotenpunkten errichtet, in denen man alles findet, was man zum Leben braucht ? auch wenn man keinen Computer bedienen kann. ALDI heißt nun ALDI WORLD und beherrscht die gigantischen Handelmärkte eines Billig-Europa von Cherbourg bis Kasachstan. Das neue Deutschland des Jahres 2015 ist eine Durchwurstelkultur, eine Polenmarkt-Kultur, in der breite Schichten in den Discount abgestiegen sind. Die Arbeitslosenrate steht bei 18 Prozent, aber niemand redet groß darüber. 15 Prozent der Deutschen gehen inzwischen jenseits der durchlässigen Grenzen arbeiten ? in den boomenden Sonderwirtschaftszonen Polens oder Tschechiens. Die Schwarzarbeit bildet die Kernwirtschaft ? 40 Prozent des Bruttosozialproduktes. Barter- und Zweitwährungen sind entstanden, so wie im Argentinien des Jahres 2003. Erstaunlich ist vor allem die stoische Gelassenheit, mit der die Deutschen auf diesen Niedergang reagieren. Das Geheimnis hört auf den Namen ?Gesteuerte Deflation?: Jedes Jahr sinkt das Bruttosozialprodukt um 1 Prozent ? aber die Preise sinken um 3 Prozent. Für den Bürger ist das ein Gewinnspiel. Reisen, Autos, Computer, selbst Mieten verbilligen sich ständig. Auch die Wohlhabenden profitieren, denn überall gibt es nun billige Arbeitskräfte ? Putzpersonal, Babysitter, Gärtner, Handwerker. So bekommt man jedes Jahr mehr für sein Geld, obwohl man weniger verdient. Während sich die Berliner Politik in einem zermürbenden Grabenkampf mit ständig wechselnden Mehrheiten befindet (inzwischen sitzen 12 Parteien im Bundestag, davon drei grüne und vier konservative), ist das Deutschland des Jahre 2015 ein Land der verflochtenen Konzerne. Merger und Supermerger haben zu einem undurchdringlichen euro-globalen Firmendickicht geführt. Nach den neu-europäischen Gesetzen sind Bank-Pleiten praktisch unmöglich, weil die EU Bestands-Garantien gibt. Außerdem ist der Konkurs inzwischen ein Dauerzustand - Insolvenzen dienen der regelmäßigen operativen Freistellung von Schuldenlasten. Siemens, Telekom und Lufthansa sind zu mehr als 80 Prozent in der Hand von GLOBALCHIN, dem gigantischen chinesischen Konzern. Porsche und die Deutsche Bank gehören wesentlich GAZPROM. Die neuste Welle der Übernahme geht von türkischen Großkonzernen aus, die besonders in die Technologiebranche investieren, seitdem die Wüstenregionen mit Energie-Akkumulatoren gepflastert werden und Treibstoff aus Sand hergestellt wird... In der ZEIT vom 1. Januar 2021 können wir lesen: ?Seit fast fünfzehn Jahren befinden wir uns nun in der Rezession. FÜNFZEHN Jahre! Noch um die Jahrtausendwende hätte man sich nicht vorstellen können, dass Volkswirtschaften überhaupt überleben können, ohne ständig und ewig zu wachsen (das Beispiel Schweiz und Japan haben wir einfach ignoriert). Die Geschichte hat uns eines besseren belehrt. Rezessionen können golden, oder sagen wir besser FALSCHGOLDEN sein. Alles wird billiger, alles geht den Bach herunter ? aber nie so, dass es wirklich weh tut. Inzwischen ist das Klagen und Jammern zu einem Lebensstil geworden, mit dem man ganz komfortabel auskommt. Anderen gehrt es schließlich noch schlecht, nicht wahr? Das vereinte Europa ist tatsächlich gelungen. Als eine Art Rumänien von Brest bis Istanbul ? und darüber hinaus...??
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02.03.2004 - 14:36 Uhr |
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#6606 By
ngl.cabal |
(pMsg,
reply) |
wer hat so viel zeit so viel zu schreiben????
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22.03.2004 - 17:39 Uhr |
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#7143 By
anima |
(pMsg,
reply) |
ach das hat er eh nur irgendwo rauskopiert... nix für ungut...
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