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Die Artikel
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Backpfeifen |
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Von
phOnKy
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Datum: 18.11.2004 - 23:55 Uhr
Kommentare: 36
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Moos/Hannover (dpa/gms) Nur die wenigsten Eltern wollen es, doch vielen passiert es: der Klaps auf den Po oder gar eine Ohrfeige. «In den meisten Fällen haben Mutter oder Vater danach ein enorm schlechtes Gewissen», sagt die Diplom-Psychologin Kerstin Borgmann aus Moos.
Davon abgesehen risikieren Eltern, die zulangen, aber auch mit einer einzigen Ohrfeige schon rechtlichen Ärger. Denn seit 1998 ist Kindern eine gewaltfreie Erziehung per Gesetz garantiert, seit 2002 ist Gewalt gegen Kinder in der Familie grundsätzlich verboten. Erst im November verurteilte ein Amtsgericht in Niedersachsen eine Mutter zu einer Geldstrafe von 100 Euro auf Bewährung, weil diese ihre zweijährige Tochter geohrfeigt hatte.
Selten schlagen Eltern mit voller Absicht zu. Schließlich gilt einer Studie der Universität Halle-Wittenberg zufolge gewaltfreie Erziehung in allen Bevölkerungsschichten als Erziehungsideal. «Ein Klaps im Affekt ist ein klares Zeichen für Belastung und oft auch für die eigene Hilflosigkeit und Überforderung», sagt der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann aus Hannover.
Sein Kollege Jürgen Detering, Erziehungsberater in Bremervörde, hält eine solche Reaktion für menschlich: «Kindererziehung läuft in den meisten Fällen nebenbei also innerhalb des Alltages und in vielen Fällen neben einem Beruf», sagt Detering. Doch Erziehung sei ein ebenso schwerer Job.
Auch Bergmann vom Institut für Kinderpsychologie und Lerntherapie in Hannover gibt Entwarnung: «Ein Klaps ist kein Zeichen für eine schwerwiegende Beziehungsstörung zwischen Eltern und Kind.» Zudem ist er überzeugt davon, dass Kinder sehr genau merken, dass ein Klaps keine gewollte Attacke der Eltern gegen sie ist. Anders beurteilt der Kinderpsychologe die Ohrfeige: «Bei einer Ohrfeige blickt man dem Kind direkt ins Gesicht, und der Blick zwischen Eltern und Kind, der ist wertvoll.» Bergmann glaubt, dass der kurze Moment, der zwischen dem Blickkontakt und der Backpfeife liegt, Gelegenheit gibt, den Impuls zu unterdrücken.
Eine Entschuldigung der Eltern vor allem bei kleinen Kindern hält er allerdings nur selten für angebracht. «Entschuldigungen sind eine Kommunikationsform von Erwachsenen», sagt der Kinderpsychologe. Doch Kinder wollten gar nicht gleichberechtigt, sondern in erster Linie geliebt und beschützt werden.
Erziehungsberater Detering ist anderer Ansicht: «In schlichten Sätzen kann man auch schon einem Einjährigen erklären, dass einem der Klaps leid tut», sagt er. «Die Entschuldigung sollte allerdings nicht lauten: "Du hast mich zur Weißglut gebracht", sondern "Mir sind die Nerven durchgegangen"», rät der Vorsitzende der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE) in Fürth. «Es geht nicht darum, dass das Kind mir verzeiht, sondern dass ich selbst dafür gerade stehe», erläutert er.
Einig sind sich die Kinderpsychologen und Erziehungsberater, dass in manchen Situationen Reden nichts hilft. «Die Eltern müssen Regeln aufstellen und diese auch konsequent verfolgen», lautet Borgmanns Rat. Diese hätten die Kinder dann auch zu akzeptieren. «Viele Eltern trauen sich nicht autoritär zu sein, dabei ist liebevolle Strenge eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Erziehung», sagt ihr Kollege aus Hannover.
«Das morgendliche Fertigmachen vor Schule und Kindergarten hat in vielen Familien enormes Konfliktpotenzial», weiß Borgmann aus ihren Beratungen. Deswegen müssten die Eltern den Kindern klar machen, wie der Zeitplan ist und dass es da auch keine Diskussionen gebe. In anderen Situationen empfiehlt sie, Alternativen zu schaffen oder auch Strafen einzusetzen. «Wenn das Kind nicht mit dem Handy spielen soll, gibt man ihm eben ein altes, und wenn es ständig trotz Verbot an die Stereoanlage geht, darf es einen Tag eben mal nicht den elterlichen Kassettenrecorder benutzen, sondern nur noch den eigenen.»
Erziehungsberater Detering lehnt es kategorisch ab, alles «Konflikthafte» in einer Wohnung aus dem Weg zu räumen. Er glaubt, dass dadurch die Auseinandersetzung mit Problemsituationen zu kurz kommt. «Kinder lernen sehr viel über Konflikte, nämlich wie man Probleme erfolgreich löst.»
Die erfolgreichsten Strategien gegen den ungewollten Klaps sind nach Meinung der drei Experten auch die banalsten: «Wenn die Nerven blank liegen, einfach bis 10 zählen, Schnellzähler bis 30», lautet der Tipp von Erziehungsberater Detering. Bergmann plädiert dafür, zweimal kräftig durchzuatmen oder für kurze Zeit aus dem Zimmer gehen, bis sich die eigenen Emotionen gelegt haben. «Manchmal hilft es auch, dem ungehorsamen Kind kurz übers Haar zu streicheln oder einen Stups auf die Nase zu geben», sagt der Kinderpsychologe. Das entschärfe die Situation enorm und gebe dem Kind das, was es so nötig brauche: Liebe und Aufmerksamkeit.
Was haltet ihr davon? Backpfeifen und Klaps auf den Hintern?
Gerechtfertigt oder nicht?
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19.11.2004 - 0:51 Uhr |
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#16556 By
ngl]hacker |
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Ich finde es schlimm, dass es Eltern gibt (nicht wie oben auf dem Bild), die regelrecht an ihren Kindern verzweifeln. Was hat man falsch gemacht, wenn sich ein kleines Kind vor Verwandten/Bekannten hinwirft und absolut nicht das macht, was man sagt. Viele Eltern sind mit solchen Situationen total überfordert und tendieren zu Über-/Unterreaktionen ( die wiederrum den freiheitsgrad des kindes extrem einschränken oder wahnwitzig vergrößern).
Gibt es da nicht eigentlich Psychater für solche Angelegenheiten?
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19.11.2004 - 0:56 Uhr |
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#16557 By
ave |
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... jo, da gabs doch letztens mal so ne sendung mit ner kinderpsychologin oder erziehungsspezialistin... die hat so nen kleinen balg dazu gekriegt, dass er halbwegs normal war und nicht ständig geschlagen und gequängelt hat. dabei musste sie aber auch die mutter erziehen, die einfach zu unkonsequent erzogen hat...
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19.11.2004 - 9:09 Uhr |
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#16572 By
ngl]hacker |
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manche leute sind ja total lieb und pazifistisch, aber für ein kind sollte man ruhig mal seine art etwas umstellen.. ich find die taktik: kind vor die tür stellen, wenn es beim essen nur faxen macht relativ gut :X auch wenn die gründe dafür total undurchsichtig sind für das kind, sollte es aber dadurch lernen, dass es sich manchmal auch zu fügen hat. und wichtig - so denke ich - niemals leere drohungen auf kiddis ansetzen.. </der_kinder_psychoanalytiker>
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19.11.2004 - 12:58 Uhr |
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#16595 By
scl:end: |
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jo, oder stubenarrest... ich denke, da ist der effekt nachhaltiger und sinnvoller...
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19.11.2004 - 12:00 Uhr |
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#16580 By
† ngl.boogie |
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ach komm junge.. ne sendung? .. so wie ich das seh' bist du 'nen großer fan der "super-nanny" .. *löl*
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19.11.2004 - 1:39 Uhr |
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#16567 By
scl:end: |
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schlagen zeugt doch nur von der unfähigkeit das problem anders zu lösen
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19.11.2004 - 2:18 Uhr |
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#16570 By
ave |
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... es geht hier um 'ne backpfeife aka klapps und nich um's schlagen! komm du erstmal in soeine situation, in der dir dein tyrannisches kind die hölle heiß macht und du einfach nur willst, dass es schnell zur vernunft kommt... unsere muttis haben uns auch mal 'nen klapps gegeben und geschadet hat's uns nicht merklich. seine kinder windelweich zu prügeln ist natürlich absolut falsch und zeugt von erzieherischem unvermögen auf ganzer linie...
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19.11.2004 - 12:30 Uhr |
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#16582 By
Janosch |
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wobei ein schlag ins gesicht für ein kind ganz schön demütigend sein kann. maximal bis 5 jahre. danach kann sich das kind auch später immer dran errinnern und wird zum killer.
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19.11.2004 - 12:32 Uhr |
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#16585 By
phOnKy |
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ich rede doch von ner backpfeife.... kein schlag! ein schlag ist das, wo man stunden später noch den abdruck meiner faust sehen kann!
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19.11.2004 - 12:39 Uhr |
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#16592 By
phOnKy |
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mein vater hat mir auch mal ein einziges mal eine gezwirnt. und? mir hats nicht geschadet! ich find das echt total überzogen, daß wir schon gesetze dafür brauchen, daß geregelt wird, daß niemand seine kinder schlägt... wenn jemand nen gesunden menschenverstand hat, dann weiss man, wann gut ist! niemand soll sein kind verdreschen. nur mal einen klaps geben! das hat noch keinem geschadet. aber laut gesetz ist man dann ja schon ein kinderschänder und entwürdigt seine kinder! genau durch solche methoden sind wir irgendwann nur noch mit schlaffis umgeben, die keine ordnung gelernt haben, weil ihre eltern sich nie getraut haben, mal mit der faust auf den tisch zu haun!!!
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19.11.2004 - 13:02 Uhr |
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#16596 By
scl:end: |
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ok, durchgereifen ist wichtig. das haben mittlerweile wohl viele eltern verlernt und die lehrer dürfen es nicht mehr. aber backpfeife... halte ich für bedenklich... ok, klaps auf den po, in ordnung... aber ins gesicht, das ist schon was anderes.
gut, gesetze gegen backpfeifen halte ich aber auch für sinnlos.
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19.11.2004 - 13:58 Uhr |
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#16602 By
[gruener]Tee |
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Man muss irgendwie Kinder ja auch klar machen, dass manche Dinge nicht gehen. In einem gewissen Alter werden Sie jegliche diplomatischen Verhandlungen nicht verstehen oder akzeptieren. Wie nun weiter? In so einem Moment ist es wichtig, das Kinder lernen mit Strafe umgehen können. Hier sind allerdings auch die Eltern gefragt, die dieses Strafe im gesunden Maß, zur richtigen Zeit anwenden. Leider gibt es viel zu viele Alltagssituation, in denen man sieht wie Eltern ohne jegliche Diziplin Kinder verziehen, durch übermäßige Gewaltanwendung. Diese Kinder lernen auch später nicht mit ein wenig Kritik umzugehen, fühlen sich immer gleich verletzt - so denke ich das jedenfalls.
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19.11.2004 - 17:26 Uhr |
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#16614 By
muli |
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mal ne kurze randbemerkung: disziplin aknn man kindern auch so beibringen, dazu brauchts keine backpfeifen. klar, wenn in der ekb sonst alles gut läuft mag so ne backpfeife nicht schaden, aber meist hängt doch auch noch vieles andere schief und dann hat na backpfeife schon mehr gewicht, zumal es dann nicht bei einer einzigen bleibt. grundsätzlich bin ich gegen jegliches schlagen, kann mich auch nicht erinnern, dass mich meine eltern jemals verdroschen haben...und auch keine ohrfeigen gegeben. man kann vielleicht nem teenager mal eine geben, dem kann man das auch anders erklären, aber keinem kleinkind
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20.11.2004 - 17:10 Uhr |
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#16638 By
muli |
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genau, mit ignorieren erreicht man am meisten. nur schnallen das die meisten ellis nicht
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20.11.2004 - 16:14 Uhr |
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#16634 By
ngl.cabal |
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ich finde es bedenklich das sich auf der seite der "neustadt gamers league" über erziehung von kindern unterhalten wird... sind wir schon so alt geworden?
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