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Die schrägen Tagebücher
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Dunkler Tag *psycho* |
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Von
ngl]hacker
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Datum: 15.09.2004 - 10:52 Uhr
Kommentare: 23
Kommentatoren:
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Es ist wirklich psycho
Es war düster und Wolken jagten in rasantem Tempo über die Köpfe all derer, die die Zeit wartend vor dem Bahnübergang in der Rathenauer Straße verbrachten. Der Straßenrand war von Bäumen übersäht, die lange Schatten auf die dahinter verborgenen Häuser warfen. Irgendwo aus der Nähe der Schranken schallte dieses monotone *deng* *deng* *deng* aus dem Signallautsprecher, um die Fahrer trotz herunter gelassener Barrieren vor der drohenden Gefahr der stählernen Rosse zu warnen. Ich hatte das Auto verlassen und stellte fest, dass auf dem Gehweg hinter den Bäumen auch Menschen umher liefen. Als ich schließlich an den Andreaskreuzen des Bahnübergangs ankam rollten gerade die letzten Güterwagons eines Zuges vorbei, dessen Lok bereits seit Stunden in der sich überall ausbreitenden Dunkelheit verschwunden sein mußte. Die Wagons glitten so langsam vorbei, dass ich um ein Haar bestrebt gewesen wäre dieselbigen zu berühren, einfach um es mal getan zu haben. Das immer gleichbleibende, dengende Signal aus den Pfosten war dann verschwunden und der einsetzende Wind trieb auf einmal Worte, die aus aus einem Megaphone zu stammen schienen, kratzig und zerbrochen zu mir an dem Bahnübergang hinüber. "WiR veRLAngEn, dAss SIe siCh auS dEm BAHnvERkehr dEr eRRde zuRÜCk ziEhen!" Die Stimmung schlug um. Etwas ganz Schlimmes mußte geschehen sein. Um mich herum überschlug sich die Zeit. Personen rannten in alle Richtungen davon, nur um weg von den Schienen zu kommen. Und dann tauchten auch schon die ersten Anzeichen des Bösen vor mir, genauer gesagt auf den Gleisen auf. Die Sprecherstimme war im Nichts verschwunden und auch die Schreie der Wegrennenden hatten sich in graunen, jetzt vereinzelt über dem Boden hängenden, Nebenschwaden verfangen. Meine Bewegungen waren eingefrohren und entgegen all meiner Vorstellungskräfte bohrte sich jetzt vor mir die Schnauze einer riesigen, uralt anmutenden Dampflok aus der Finsternis hinein in das gedämpfte Licht des Bahnübergangs. Fast geräuschlos glitt sie heran und man fühlte, wie sich Kälte ausbreitet, die mich und sichtbar auch die Bäume erfasste, deren dichte Blätterkronen sich entleert hatten und nun deutlich bläulich schimmernden Reif aufwiesen. Irgendwer mußte geschrien haben, wodurch nun auch die Bewohner der angrenzenden Häuser alarmiert und panisch aus ihren Häusern strömten. Überfüllte Straßen erschwerten mir das Vorwärtskommen, denn letztendlich hatte auch ich die Flucht ergriffen und so schnell wie möglich nach Kospoda zu gelangen. Der Ortsausgang von Neustadt lag vor mir. In der Dunkelheit verborgen erschien er wie ein dunkles schwarzes Loch. Ich zögerte innerlich bis sich etwas ereignete, was mir die Entscheidung ersparte. Mein kleiner Bruder! Hinter mir rief er verzweifelt nach Hilfe. Tränen strömten über sein Gesicht, als ihm ein abgefrackter Muskelproll einen Revolver mit gigantischen Ausmaßen an seinen Kopf schob. "Wie surreal"- ging mir durch den Kopf und ich fing, fast gegen meinen Willen, an zuschreien. Der bewaffnete Kerl in den zerissen Klamotten drehte sich elegant herum, ließ meinen kleinen Bruder fallen und schickte mich mit einem gezielten Schuß ins Jenseits. Die Dunkelheit war gewichen und auf einer Übersichtskarte sah ich wie ein Zug in rasanter Geschwindigkeit durch endlosen Tunnel fuhr. Der Zug fühlte sich falsch an. Als meine Blicke den Triebwagen erfaßten wurde dieses Gefühl umso mehr bestätigt. Es war die gleiche alte Dampflok, die mir am Bahnübergang gegenüber gestanden hatte und die dort entgegen den Bestimmungen am Bahnverkehr der Erde teilgenommen hatte. Rasend schlängelte er seine Kurven durch das kalte Gestein des Berges bevor mir abermals schwarz vor Augen wurde und ich das Bewußtsein verlor. Gefahr war im Verzug und ich wußte nicht wo ich als nächstes aufwachen würde. DAS ALTE NEUSTÄDTER KINO!! Die alten, mit braunem Stoff bespannten Sitzreihen waren voller fröhlicher teils sitzend, teils stehender Leute. Irgendwo aus dem allgemeinen Gebrabbel und Gemurmel hörte ich Janosh Stimme heraus. Wild debatierte er mit Don um irgendwelche mildernden Umstände, die man bekommen würde, wenn man... mmm. Der Rest ging unter und mir viel auf, dass unser uralt Kino in der Mitte einen Durchgang erhalten hatte. Sehr schmal aber begehbar. Ein Kreischen ließ mich zusammenfahren, denn plötzlich war da ein älterer Herr, der den Gang hinunter schritt. Er war schneller vorn an der Bühne angelangt als ich es für möglich gehalten hatte und ward sofort umringt von autogrammgierigen Neustädtern. Und in dem Moment viel es mir auch ein: Steven Spielberg! Er war in Neustadt! Ich verschwendete wenig Gedanken mit dem "Warum" - Schließlich war heutzutage irgendwie so vieles möglich geworden. Mich zog auf einmal eine Dame runter. Ich solle doch still sein und sitzen. Mir viel auf dass es sehr ruhig geworden war. Selbst die uralten Klassenkameraden am anderen Ende des Kinos waren verstummt. Alle starrten in Richtung der Leinwand, die noch durch den dunkelroten Vorhang verdeckt war. Ich sah wie sich im verdunkelten Lichtschein plötzlich eine merkwürdige Woge über die gesamte Länge ausbreitete um darauf hin aufzuspringen. Über den ganzen Kinosaal breitete sich das Bild aus und alle fingen an zu klatschen. Was da erschien war eine Luftaufnahme von einem schnellen Zug mit einer alten Dampflok vorweg, der sich durch einen schwarzen dunklen Berg schlängelte.
Während ich noch dachte wie merkwürdig dies sei traf meine Hand instinktiv und sehr präzise die grüne Taste eines Weckers, den mein Raumie auf 8:01 gestellt hatte.
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22.09.2004 - 21:12 Uhr |
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#14132 By
ThoMastr |
(pMsg,
reply) |
hast du etwa auch schon gemacht .. bin grad hin u weg von dem was der hacker hier gemcht hat ... wie kann man nur so viele details von einem traum in erinnerungbehalten ... das gelingt mir nie ... aber ähnlich absurde träume hatte ich auch schon ... das schlimmste ist auf einmal irgendwo runter zu fallen und das gefühl zu haben frei zu fallen, im dunkeln, dann schreck ich immer total geschockt hoch im bett u bin total im arsch
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