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Intermot M |
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Von
Iceman
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Datum: 21.09.2004 - 0:26 Uhr
Kommentare: 1
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Es ist Freitag, so gegen Mittag. Schnell noch den Koffer fertig packen, den USB-Stick ja nicht vergessen und auf gehts nach München zur Intermot. Natürlich stilecht, mitm Bike.
Auf der Autobahn gibts schon den ersten Vorgeschmack, am besten, man läßt sich einen dritten Arm und zwei zusätzliche Augen wachsen, zwecks Bikergruß. Irgend ein Verrückter muß es gewesen sein, der den Starttermin für die jährliche Wiesn ebenfalls auf dieses schöne Wochenende gelegt hat; ganz Deutschland und halb Europa rollt auf der A9 gen Süden...
Der nächste Tag bricht an, man erwacht bei Verwandten in freudiger Erwartung auf das, was da kommen mag. Und zuerst kommt das Parken. Zu nach studentischer Zeitrechnung früher Stunde, so gegen Elf, rollen wir an tausenden und abertausenden abgestellten Bikes vorbei. Aus Deutschland kommen sie, aus Polen, Slowenien, ja sogar aus Litauen, Spanien und Italien sind sie angerollt auf Hondas, Suzukis, Harleys, Yamahas, BMWs, Kawasakis ... und etlichem mehr. Die Gaderoben biegen sich bereits unter der Last der vielen Kombis und Helme.
Und dann ... sind wir drin!
Und was es alles zu sehen gibt! Alles ausgestellt in den Hallen 1 bis 8 und das in den Varianten A bis C, und wahrscheinlich gibt es noch einige Hallen mehr. Viel Neues gab es zu sehen, aber nichts wirklich Innovatives. Neue Twins von MZ, neues Kantiges durch die Bank, aber vor allem von KTM, neue Dreizylinder von Triumph und neue Träume von Moto Guzzi [ --> Pic ]. Neue Joghurtbecher aus Japan, die einem alle schon merkwürdig bekannt vorkommen, bei Aprilia hat man nun 4 Endrohre unter der Sitzbank, bei Ducati ist die Werksfarbe nun nicht mehr nur Rot und die Amerikaner, die gehen in den übervollen Hallen irgendwie glatt unter.

Dafür trumpfen sie auf dem Außengelände voll auf: nach einem packenden 15-Minuten+2-Runden-Rennen der offenen Supermotos gibt es Dragster-Races. Auf serienmäßigen HotRods, natürlich made by Harley Davidson. Es besitzt schon extremes Suchtpotential, dieses tiefe Brabbeln, welches beim Start in ein dröhnendes Donnern übergeht und aus der Ferne noch immer als unverwechselbares dumpfes Grollen mit dem Wind herüberdringt...
Der Tag geht zu Ende. Man will nur nach Hause. Wo sind unsere Bikes?? Einen roten 2er Golf in der Großstadt zu verparken ist ... wahrscheinlich nicht so einfach, wie drei Motorräder in einen Pulk von zehntausend anderen zu stellen - und dann die genaue Position zu vergessen. Das Einfachste wäre gewesen, erst alle anderen wegfahren zu lassen und sich dann das zu nehmen, was übrigbleibt :-D
Sonntag. Wieder vermisse ich den dritten Arm - und das zweite Paar Augen. Naja, im Stau hat man ja Zeit zu schauen ... zum Beispiel, daß man ja keinen fremden Rückspiegel mitnimmt ;)
Gegen Neune ist das Messewochenende schließlich endgültig vergangen, das Resumée positiv, mit einigen Abers. Dem Überfüllungsgrad der Hallen und Tribünen nach zu urteilen bleibt das Interesse am Motorradfahren noch immer hoch - vorausgesetzt, die Bikes werden endlich wieder bezahlbar. 10.000€ sind eindeutig zuviel, auch für einen 1-Liter direkteinspritzenden 90°-V2 in einer Moto Guzzi. Warum bestehen die japanischen Serienrennmaschinen nicht aus Titan? Weil Carbonbauweise cooler ist. Warum ersetzen denn die Herren die schweren Reihenvierer nicht durch leichtere und effizientere Wankelmotoren? Die Flugzeugindustrie kanns ja auch! Wieso bekommen die Neuen fast durch die Bank weg ein immer eckigeres Design? Vielleicht, um Fliegen beim Aufprall in handliche Stückchen zu schneiden?
Bin ja mal gespannt, was in 2 Jahren ist......
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