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Warum der Osterhase Eier legt |
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Von
jelko
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Datum: 08.04.2004 - 14:25 Uhr
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Ein amtliches Protokoll vom 28. Juli 1758 belegt, dass im deutschen Solnhofen ein vom Förster in Gefangenschaft gehaltener Hase Eier legte.
Es ist eine von vielen Merkwürdigkeiten rund um das Mysterium «Osterhase».
Die Frage, warum Hasen zur Osterzeit bunte Eier legen, bringt Eltern immer wieder in Erklärungsnotstand. Hilfreich kann hier die «Überzeugungsgerätschaft» sein, die 1907 das Reichspatent Nr. 457321 erhielt.
Die Erfindung sieht vor, dass man einem «Haushuhn, das sich gerade zum Eierlegen anschickt» einen Stoffüberzug in der Form eines Hasen überstülpt. Gefärbt werden die Eier mittels einem Stempelkissen, das am Hintern der verkleideten Henne befestigt wird.
Noch ungelöst ist das Problem, wer die Schokoladeeier legt. Der italienische Autor Luigi Malerba beschrieb 1994 in «Die nachdenklichen Hühner», wie «Das Schweizer Huhn» Pralinés frass, um das begehrte Produkt herstellen zu können. Da die Methode nicht funktionierte, verzichtete das Huhn auf die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Der Osterhase in Handschellen
Sind Kinder - mit welcher Methode auch immer - einmal davon überzeugt worden, dass der Osterhase alle die Leckereien im Osternest selber herstellt und bringt, kann es immer noch ein böses Erwachen geben. So 1991 in Traverse City (Michigan), als der Osterhase in einem Vergnügungspark vor den Augen seiner Fans verhaftet wurde. Er hatte versäumt, die Alimente zu bezahlen. Erneut in Handschellen abgeführt wurde der Osterhase vor einem Jahr in einem Supermarkt in Queens, New York. Er hatte dagegen protestiert, dass der Laden wie viele andere Osternestchen verkaufte, in denen der traditionelle Schoggihase durch Kriegsspielzeug ersetzt worden war. Der Hase war weiblich, hiess Amy Hamilton-Thibert und war Mitglied der «Easterbunny Liberation Organiszation».
Straflos davon kam der Osterhase 1996, obwohl er das Equipement des deutschen Fernsehsenders mdr erheblich beschädigte. Angestellt, um zur Ergötzung der Zuschauer auf einem Kunstrasen im Ansagerstudio rumzuhoppeln, zerbiss er in einem unbeobachteten Moment ein wichtiges Kabel, was zu einer Programmstörung führte. Von Schadenersatzsprüchen nehme der Sender Abstand, meldete er am 8. April.
Der den Mond putzt <>P Ein von Kuriositäten umranktes Tier war der Feldhase schon, bevor er im 17. Jahrhundert seinen Job als Ostereier-Lieferant erhielt. Mithin haben seine merkwürdigen Eigenschaften diese Karriere recht eigentlich befördert.
Von Asien bis Südamerika etwa sahen die Menschen den Hasen im Vollmond. Nach japanischer Vorstellung putzt er die Mondscheibe. Und im Sanskrit heisst der Mond «cacadharas» - «der den Hasen trägt». Weil die Zeit des Frühjahrsvollmonds landwirtschaftlich besonders wichtig ist, wurde der (Mond)hase früh schon mit der Osterzeit in Zusammenhang gebracht.
Ungeheuer gesund
Ein anderer Grund war seine sagenhafte Fortpflanzungsrate. Was tut ein Hasenpärchen, das von einer Hundemeute umzingelt ist, lautet diesbezüglich eine alte Scherzfrage. Antwort: Es wartet, bis es in der Überzahl ist. In der Tat bringen Häsinnen jährlich 25 bis 30 Nachommen zur Welt.
Seiner ausserordentlich hohen Fruchtbarkeit wegen gehörte der Hase von Alters her zu den magischen Lebensmitteln. Im alten Rom assen Männer Hasenbraten, um ihre Zeugungsfähigkeit zu stärken. Frauen verzehrten Hasenmagen, um leichter schwanger zu werden.
Hasenfleisch galt als verjüngend, Hasenblut entfernte Warzen, ein Hasenfell half gegen Schlaflosigkeit und eine Hasenpfote brachte Glück. Bei soviel gesunden Eigenschaften ist der Weg zum Bannertier des Auferstehungs- und Vegetationsfest Ostern natürlich nicht mehr weit.
Na dann FROHE OSTERN!!!
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