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9 1/2 Wochen Polen |
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Von
[gruener]Tee
[details]
Datum: 28.09.2005 - 14:12 Uhr
Kommentare: 27
Kommentatoren:
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Es naht die Zeit der Abreise. Lodz war nun für mehr als 2 Monate mein Zuhause. Lodz die Stadt die auf deutsch Boot heißt, aber durch die kein Fluß fließt. Lodz die Stadt die bis vor 200 Jahren noch ein Dorf war, ohne Bedeutung ohne jegliche Relevanz. Lodz, die Stadt die heute in Polen nur stiefmütterlich behandelt wird, weil Kultur fehlt, weil ein richtiger Marktplatz fehlt und weil Geschichte in Breslau, Krakau und Danzig statt fand.
Lodz das ist auch die zweitgrößte Stadt in Polen, die Stadt der man aus logistischer Perspektive eine goldene Zukunft vorraussagen kann, weil sie in der Mitte von Polen sowie von Europa liegt. In den nächsten Jahren wird es ein Autobahnnetz geben und die Nord-Süd- und West-Ost-Achse wird direkt an der Stadt vorbei laufen.
Ich saß eben vor der neu errichteten Galeria Lodzka, eine dieser neuen gläsernenen Shopping Malls, und süffelte einen Kaffee. Polen ist längst in Europa angekommen, dachte ich mir. Sieht man hier eigentlich noch einen Unterschied? Vielleicht habe ich mich auch einfach daran gewöhnt, wie das Leben hier so tickt. Das die Arbeitskraft so billig ist, dass dir im TESCO jemand die Einkaufstüte einpackt oder das anstelle von Parkuhren Menschen Parktickets verkaufen.
Wenn ich zurück blicke, war die Zeit eine gute Schule für viele Erfahrungen jeglicher Disziplin. So bin ich der Meinung, dass man deutsche Geschichte am besten in Polen lernen kann. Denn, so bitter wie das ist, in nahezu jeder Stadt findet man die Reliquien des 2. Weltkrieges. Jedes mal muss man sich wieder fragen was das sollte, was da geschehen war? Die Zeit ist für uns Vergangenheit, jedoch hier stets präsent. Wenn man durch Warschau läuft, kann man sich heute nicht mehr vorstellen, dass da vor 60 Jahren nix mehr stand. Die Polen haben es geschafft aus Runien auf zu erstehen, einen neuen -berechtigten- Nationalstolz aufzubauen und sich in Europa zu finden. Leider orientiert man sich stark an den USA, versucht durch Alleingänge (Irak Krieg) sich ins Rampenlicht zu rücken und einen "polish way of life" zu etablieren. Das viele Polen nicht ganz zufrieden sind, was da im Paralment passiert, sieht man nicht zuletzt an der Wahlbeteiligung, die am letzten Wochenende bei gereade mal 40% lag. Die Konservativen haben hier immer gute Karten, denn die Geschichte hat Polen so oft gebeutelt das in jedem noch ein Funken Angst sitzt, dass sich die Grenzen erneut verschieben könnten.
Auch die Nachbarn, die Deutschen, haben nicht mehr das Bild des bösen Nachbarn. Geht man durch die Städte findet man an jeder Ecke Sprachschulen für Deutsch und Englisch. In Deutschland zu studieren ist für viele Studenten ein Wunsch und viele verwirklichen ihn, in dem sie in grenznahe Städte wie Berlin, Görlitz, Frankfort(Oder) oder Dresden zum studieren abwandern. Läuft man durch die Galeria Lodzka kann man ab und an Kinder oder Jugendlicher mit T-Shirts mit Deutschlandflagge oder Bayern-Trikot beobachten. Die finden das toll, sind stolz darauf. Die Geschäfte sind gefüllt mit dem selben Scheiß wie bei uns, die Unterscheide der Mittelschicht gehen gegen Null.
Für meine Teil kann ich sagen, das meine postiven Erlebnisse mit polnischen Bürgen den negativen weit überlegen sind. Gerade die jungen Leute sind nett, freundlich und helfen gern. Bei den älteren wirds meist mit der Kommunikation schwierig, aber gänzlich angepöbelt hat mich niemand.
Nach 2 Monaten will ich behaupten die Stadt zu kennen und würde jeden empfehlen, der mal an einem anderen Urlaubserlebnis interessiert ist, diese Stadt zu besuchen, denn sie wird euch vor Rätsel stellen, die es so an anderen Plätzen in Europa nicht gibt. Ein Mysterium der Geschichte. Und die Stadt mit der längsten Partymeile Europas (ob diese Information verlässlich ist, kann ich nicht sagen. Die Polen mögen Superlative, auch wenn sie nicht ganz wahr sind!)
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28.09.2005 - 19:48 Uhr |
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#33969 By
[gruener]Tee |
(pMsg,
reply) |
Das Praktikum als solches. Auf den Bewerbungsbogen stand was von Mitte oder Ende des Studiums. Hatte große Erwartungen und dachte ich bekomm ein Projekt zum bearbeiten - aber alles was ich getan hab, war stupide Produktionsarbeit. Auch auf meine Anfragen hin, hatten gabs nicht viele ander Möglichkeiten, der Betrieb war zu klein. Ein weiterer negativer Aspekt war der Arzt, den ich leider konsultieren musste. Die verschreiben nur (und ich hab das von anderen Leuten auch -live- mit erlebt) Antibiotika bei jedem kleinsten übel. Das ist nicht gut und aufgrund einer Lugeninfektion musste ich die scheiße 2 Wochen nehmen.
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28.09.2005 - 20:28 Uhr |
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#33973 By
[gruener]Tee |
(pMsg,
reply) |
Ich wollte nich so ne elende Mitleidsgeschichte bringen. Schließlich war'ns ja nur 2 Wochen (AHHHH).
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30.09.2005 - 13:18 Uhr |
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#34067 By
muli |
(pMsg,
reply) |
bin gar keine memme...sonst würd ich endlich mal ins krankenhaus fahren und untersuchen lassen, ob mein seitenstechen von ner gebrochenen rippe oder nem leberriss kommen...
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02.10.2005 - 15:56 Uhr |
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#34077 By
[gruener]Tee |
(pMsg,
reply) |
Bin gerade zurück. Deutschland hat auch so seine Vorteile ;=)
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02.10.2005 - 19:55 Uhr |
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#34083 By
[gruener]Tee |
(pMsg,
reply) |
Naja, bin in der Nacht gegen 4 Uhr hier gewesen. Und heute ist ja Sonntag, morgen Feiertag.
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